Canon EOS R6: TEST 𑗅 Die perfekte kleine Schwester?

Die Canon EOS R6 ist die kleine Schwester der R5 und sie gehört zu den ersten Kameras von Canon mit eingebautem 5-Achsen-Stabilisator, aber auch zu den ersten spiegellosen von Canon, die eine neue Generation an super schnellen Sensoren verbaut haben. Was das bedeutet, was sie gut kann und was weniger gut, das erfährst Du in diesem Test.

Vorab, dieser Text ist fast identisch zum Video, von daher schau Dir gerne mein Video dazu an. Zur EOS R6 findest Du übrigens in meinem Shop einen ausführlichen Fotokurs.

CANON EOS R6: TEST | Die perfekte kleine Schwester?

Auf den ersten Blick ist die R6, eine R5 ohne 8K und mit 20 MP, statt 45 MP. Dem einen genügt das, dem anderen nicht, das überlasse ich Dir, sage ich aber natürlich auch noch etwas dazu.

Gehäuse

Der Griff ist klasse, wie die EOS R oder R5 auch. 3 Einstellräder, die gut angeordnet sind, die Tasten und der Joystick ist da, wo er hingehört und gut erreichbar. Die Touchbar der EOS R ist verschwunden. Das Steuerkreuz jedoch ebenso. Stattdessen gibt es ausschließlich ein hinteres großes Einstellrad, wie Du es vielleicht von einer 5D kennst. Ideal für eine schnelle Belichtungskorrektur. Schade das die R6 nicht das gleiche Head-up-Display hat, wie die R5. Die R6 ist ja auch kein Schnäppchen, da hätte man so eine Kleinigkeit ruhig einbauen können. Das klassische Moduswahlrad dagegen finde ich gut, Du kannst mit einem Dreh den Modus ändern. Kurz zusammengefasst, es ist einfach ein toller Body, den man gerne in der Hand hält. 

Der Akku ist neu: LP-E6NH. Dieser hat etwa 20 % mehr Leistung, als die älteren E6. Die alten Akkus funktionieren jedoch auch noch, allerdings schränkt das die volle Serienbildgeschwindigkeit ein. Laut CIPA hält der Akku 430 Bilder im Stromsparmodus. Ich kam durchaus auf über 500 Bilder. Zum Filmen in 4K kam ich auf etwa 1 1/2 Stunden. Wenn Du auf einer Hochzeit fotografieren willst, also auf jeden Fall einen 2., besser sogar einen 3. Akku mitnehmen. 

Als Speicherkarte gibt es jetzt 2x SD und zwar die schnellen UHS-II. Das Gewicht der Kamera ist mit 680g sehr angenehm leicht, sie wirkt trotzdem robust und ist auch staub- und feuchtigkeitsgeschützt auf dem Niveau der 6D, also etwas unter der R5.

Sucher / Display

Mit 3,7 Mio. Bildpunkten löst der Sucher zwar nicht so hoch auf wie bei der R5, aber dennoch ist es ein richtig guter Sucher. Du kannst die Sucherfrequenz übrigens erhöhen, statt 60Hz erhältst Du dann 120Hz. Ich habe mich gefragt, ob nur der Bildschirm mit 120Hz läuft, oder ob auch wirklich das Bild 120x die Sekunde aktualisiert wird und tatsächlich. In der Zeitlupe siehst Du (siehe Video) 120 Bilder pro Sekunde im Livebild. Das verbraucht natürlich auch mehr Strom und der Akku ist schneller runter, hilft aber beim Verfolgen von schnellen Bewegungen.

Das Display ist gut und wie von Canon gewohnt in alle Richtungen dreh- und klappbar.

Bedienung

Die Bedienung ist, wie auch die R5 wirklich sehr gelungen. 3 Einstellräder für ISO, Verschlusszeit und Blende, oder Belichtungskorrektur, je nach Modus. Das hintere Einstellrad ist “leider” kein Steuerkreuz mehr. Ich persönlich bin das zwar z. B. von Sony und den kleineren Canon Kameras so gewöhnt, mittlerweile empfinde ich allerdings gerade das fehlende Steuerkreuz und dafür ein größeres Rad + Joystick als angenehmere Bedienung. Durch die Touchmöglichkeit und eben dem Joystick ist es nicht wirklich notwendig und wer von einer 5D kommt, wird sowieso nichts vermissen. 

Du kannst die Kamera sehr viel individualisieren wie Du magst, tatsächlich finde ich vieles gut, so wie es ist, außer die Einstellung zum Joystick. Der lässt sich nämlich nur verwenden, wenn Du vorher auf die Taste zur AF Methode drückst. Erst dann ist der Joystick aktiviert. Wenn Du wie ich den Joystick immer verwenden möchtest, kannst Du über “Tasten anpassen”, den Multi-Controller aktivieren und der Joystick ist immer aktiv.

Die R6 hat außerdem Zebra, also eine Live Überbelichtungsanzeige, das ist vor allem bei Video spannend, aber für die Landschaftsfotografie interessant.

Sensor / Bildqualität

Der Sensor ist mit 20 MP nicht gerade hochauflösend, dafür bekommst Du aber einen Sensor, mit guter Performance was High ISO und Dynamik angeht und einen Sensor der schnell ausgelesen werden kann. Bezogen auf Details und ISO kann man sagen, bis ISO 12.800 kann man ohne weiteres noch gehen. Die R6 ist hier weder besser noch schlechter als Sony 7III oder Nikon Z6. 

Der Dynamikumfang war lange eine Schwäche von Canon, ich komme bei der R6 auf ca. 12 EV Stufen nutzbaren Dynamikumfang bei RAW. Und auch das ist jetzt auf einem Level mit anderen Herstellern.

Wo die R6 besser ist, ist die Auslesegeschwindigkeit. Die ist wichtig, wenn Du lautlos fotografieren willst, also mit elektronischem Verschluss. In etwa 19ms, also 1/52s liest die Kamera den Sensor aus. Elektronischer Verschluss und Bewegung im Bild ist immer kritisch. Bei der R6 klappt das ganz gut, der elektronische ist also hier durchaus empfehlenswert und auch der Modus für 20 B/s ist daher nutzbar. Nur bei sehr schnellen Bewegungen könnte es dennoch zu Verzerrungen kommen.

Der größte Nachteil ist meiner Meinung nach, dass die Kamera mit mechanischem Verschluss 14bit RAW kann, mit elektronischem Verschluss jedoch nur noch 12bit RAW. Wenn Du also gerade die Schatten stärker aufhellen möchtest, versuche auf den elektronischen Verschluss zu verzichten. Bei JPG spielt das keine Rolle.

Zum Vergleich, die R6 kann den Sensor schneller auslesen, als die meisten anderen Kameras am Markt, die 3 Jahre alte Sony A9 ist jedoch gut 3x so schnell, aufgrund des Stacked Sensors.

HEIF – Das Ende von JPG?

Was ist HEIF? Zuerst habe ich das beim iPhone gesehen, dann bei der EOS 1DX Mark III. Jetzt bei der R5, R6 und zuletzt auch bei der Sony 7S III. Es scheint also, dass es so langsam in den Markt einzieht. Was sind die Vorteile? Bessere Komprimierung als bei JPG und gleichzeitig mehr Informationen im Bild. Mehr Informationen heißt übrigens nicht, bessere Bilder, bei JPG werden ja auch nur die Informationen weggelassen, die wir sowieso nicht sehen können. Deswegen sehen RAW Bilder auch nicht besser aus, wenn ich sie wie das JPG entwickel. RAW hat den großen Vorteil, dass ich die Bilder besser nachträglich bearbeiten kann. Schatten aufhellen, Weißabgleich einstellen usw. 

Ähnlich ist es bei HEIF, das arbeitet nämlich mit 10bit Farbtiefe, statt 8bit bei JPG. Du kannst also die Fotos stärker bearbeiten. Bei JPG reißen die Tonwerte schneller ab, das heißt es fehlen Farben. Bei Überbelichtungen hat RAW auf jeden Fall noch einen Vorteil. HEIF ist also besser als JPG und RAW besser als HEIF.

Ebenfalls den Weißabgleich nachträglich einstellen geht so nur richtig bei RAW. Also HEIF wird RAW natürlich nicht ersetzten. Überall wo es um das Maximum geht, z. B. im Studio wird RAW bleiben. Aber überall wo viele Fotos geschossen werden, es auf die Geschwindigkeit ankommt und sich die Nachbearbeitung in Grenzen hält, wie bei Events, Sport, Presse, private Schnappschüsse usw. da sehe ich für HEIF große Vorteile. Das heißt einerseits wird HEIF, JPG ersetzten und dann für einige auch RAW überflüssig machen und gleichzeitig bleibt die Datei schön klein. 

Klingt gut, oder? Allerdings sind wir leider noch nicht so weit. Die meisten Programme öffnen die HIF Datei der Canon gar nicht. Ich habe die Dateiendung umbenannt in HEIF, dann konnten einige Programme es öffnen, die meisten immer noch nicht. In Photoshop ging es. Dann konnte ich es als TIFF exportieren um in anderen Programmen zu nutzen. Also, tolles neues Format, aber wartet lieber noch etwas bis die Software es auch anständig verarbeiten kann. Derzeit halte ich HEIF also noch für fast unbenutzbar.

Autofokus

Die Gesichtserkennung und Augenerkennung macht die R6 richtig gut. Allgemein arbeitet der Autofokus sehr schnell und sehr gut. Also auf jeden Fall für die Sportfotografie exzellent geeignet. Neu ist die Tiererkennung, dazu habe ich ein Extra Video gemacht. Das funktioniert bei den meisten Tieren ebenfalls sehr gut und die Kamera stellt ziemlich zuverlässig auf das Auge oder auf den Kopf scharf. Die Trackingmöglichkeiten sind ebenfalls exzellent. Du kannst entweder auf Tastendruck tracken, Du kannst das Tracking aber auch an das AF Feld koppeln. Kurz gesagt, ich hab hier nichts zu meckern. Ebenfalls die Bedienung für den AF ist sehr gelungen.

CANON EOS R5 / R6 Tiererkennung | Körper, Gesicht und Augen bei Tieren in der Praxis | 🏆 AF Test

Geschwindigkeit

Mechanisch kann die R6 bis zu 12 B/s und mit elektronischem Verschluss sogar 20 B/s. Mit Livebild funktioniert das jedoch nur bis 8 B/s, wenn Du den mechanischen Verschluss wählst. Das Livebild ist wichtig, um Bewegungen bei Sport und Tierfotografie besser nachverfolgen zu können. Damit Du bei 8 B/s jedoch noch ein Livebild erhältst, musst Du auf “Schnellanzeige” umstellen. Das würde ich dauerhaft eingeschaltet lassen, reduziert aber die Akkuleistung. Mit 12 B/s habe ich jedoch ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht in der Vogelfotografie. Mit elektr. Verschluss kann die R6 sogar 20 B/s mit teilweise Livebild. 

Der Bildschirm oder der Sucher zeigen Dir bei 20B/s übrigens 40 B/s an. Du hast also nach wie vor ein Livebild ohne Blackout des Suchers, also kein Schwarzbild. Die Wiedergabe ist nur nicht mehr ganz so flüssig, eben 40 B/s und nicht 60 Bilder. Der Sucher kann ja 60Hz. Es wirkt also etwas ruckeliger, aber immer noch flüssig. 

Ich empfehle Dir übrigens, die Sucheranzeige auf flüssig, statt stromsparend zu stellen, also 120Hz. Nur weil der Sucherbildschirm dann 120x die Sekunde aktualisiert wird, heißt das zwar nicht, dass auch das Livebild 120x aktualisiert wird, es bleibt bei 40 B/s in der Anzeige, ABER diese werden deutlich flüssiger wiedergegeben. 60Hz ruckelt sichtbar viel stärker. 

Stabilisator

Die R6 hat vermutlich den gleichen Stabilisator wie die R5. Durch die geringere Pixelzahl sind jedoch noch längere Verschlusszeiten möglich. In der Theorie. In der Praxis aber auch. So konnte ich mit dem 24-105 mm 1/4s noch locker halten, bei der R5 war es 1 Stufe weniger. Lustigerweise kam ich auf 1/4s sowohl bei 24 mm, als auch bei 105 mm. Bei 1/2s waren immerhin noch die Hälfte der Bilder scharf und mit Glück gelingen auch Belichtungszeiten von 1s sowohl bei 24 mm, als auch bei 105 mm. Bei mir war ca. jedes 3. Bild noch scharf.

Dazu muss ich sagen an dem Tag waren meine Muskeln etwas überstrapaziert und ich hatte einen kleinen Tatter, vielleicht sind bei Dir ja sogar 2s drin. Mit dem neuen RF 100-500 mm habe ich das ebenfalls getestet bei 500 mm. Sicher war ich da nur bei 1/250s. Zwischen 1/125 und 1/15s gab es durchaus unscharfe Ausreißer, die meisten Bilder waren aber scharf. Aber tatsächlich waren bei 1/15s noch 2 von 3 Bildern scharf. Das ist super. Bei 1/8s war es noch 1 von 3 Bildern. Längere Zeiten waren bei mir alle verwackelt.

Ich komme also auf ca. bis zu 5-6EV Stufen, das ist super und der beste Stabilisator in Vollformatkameras zurzeit. Denk aber daran, Deine Objektive zu updaten, damit der Stabilisator gut mit dem Stabi im Body zusammenarbeiten kann. Ich habe allerdings vor und nach dem Update keinen Unterschied festgestellt.

Videoqualität

Die Videoqualität hat mich sehr positiv überrascht. Anders als fast alle vorige EOS Modelle cropped sie nicht mehr bei 4K, sondern sie nutzt Oversampling. Oversampling ist die beste Qualität verglichen mit den anderen Möglichkeiten wie Cropping, Lineskipping oder Pixel Binning. Jetzt ist Oversampling nicht neu, Sony und Panasonic z. B. machen das schon lange bei 4K in 25p. Da hat die Canon also endlich Anschluss gefunden und liefert etwa die gleiche Qualität. Aber, die R6 kann ja auch bei 4K 50p oversamplen ohne crop. Die Sony 7III macht 4K 50p ja gar nicht, die Panasonic S1 kann 4K 50p dagegen nur im crop. Selbst die große Schwester, die R5, die kann zwar 8K, aber 4K 50p sieht bei der R5 lange nicht so gut aus, weil sie hier so weit ich vermute einfach Lineskipping verwendet und eben nicht oversampled. Bei 4K 50p sieht die R6 also um einiges besser aus.

Was ist mit Full-HD? Einer der Gründe, warum ich z. B. immer in 4K filme, ist die oft schlechte Qualität der Kameras bei Full-HD, obwohl eigentlich ja genügend Pixel vorhanden sind, um Full-HD mit 2MP scharf zu bekommen. Aber viele Kameras liefern leider ein unscharfes Full-HD Bild, weil sie oft nur einfaches Lineskipping verwenden. 4K am Rechner runterskaliert auf Full-HD sieht dann deutlich besser aus. Die R6 hat mich hier ebenfalls überrascht. Full-HD sieht richtig gut und scharf aus, egal ob 25p oder 50p. 100p ist zwar etwas weicher, aber immer noch gut. Nur Moirés sind eher möglich als bei 4K, daher vermute ich das Canon hier Pixelbinning oder irgendeine Mischung aus oversampling und pixelbinning bei Full HD verwendet. Also qualitativ kann ich sagen, in jedem Modus bekommt ihr eine solide und wirklich sehr gute Qualität.

C-Log ist ebenfalls möglich. (Mit Firmwareupdate auch C-Log 3). Sobald Du das flache Log Profil von Canon einschaltest, nimmt die Kamera automatisch statt 4:2:0 in 4:2:2 auf und in 10bit statt 8bit und das sowohl intern auf die Speicherkarte, als auch extern über HDMI. Das gibt Dir sehr viel Spielraum, wenn Du gerne gradest. Wichtig zu wissen ist, dass der Codec H264 ist, wenn c-log aus ist, bei c-log ein, ist dieser H265. H265 ist exzellent, wenn es um Qualität und effektive Komprimierung geht, H265 ist in Kombination mit 4:2:2 und 10bit ist aber für viele Computer unmöglich nativ zu schneiden, außer Du hast z. B. einen Macbook Pro mit M1 Max Prozessor. Andernfalls musst Du entweder extern aufzeichnen in einem anderen Codec oder die Datei vor dem Bearbeiten umcodieren oder mit Proxy Dateien arbeiten. Im Gegensatz zur R5 gibt es kein All-I, sondern nur IPB, also Long-GoP. Viele glauben All-I wäre die bessere Qualität, das stimmt aber so pauschal gesagt gar nicht. Ich möchte jetzt nicht in die Tiefe gehen, aber kurz: Keine Sorge IPB hat meistens mehr Vor- als Nachteile.

Also die Qualität ist gut, was ist nicht gut? Fast jede andere Kamera kann auch im Video PASM, also Automatik, Halbautomatik und Manuell. Die R6 kann nur Automatik oder Manuell. Halbautomatiken wie die Blendenvorwahl oder besonders für Video interessant die Zeitvorwahl um die 180-Grad-Shutter Regel zu befolgen, gibt es einfach nicht. Du kannst zwar Blende und Zeit vorgeben und eine Belichtungsautomatik über ISO nutzen, aber optimal ist das nicht. Also, super Qualität, aber mit Einschränkungen in den Möglichkeiten.

Überhitzung

Die R5 stand im Mittelpunkt der Überhitzungsdebatte. Aber, leider überhitzt die R6 ebenfalls. Bei 4K 50p schaltet sie nach 30 Min. ab, nicht nur wegen der Zollgrenze, sondern eine erneute Aufnahme ist nach den 30 Min. nicht mehr möglich. 10 Min. abkühlen lassen und Du kannst erneut 15 Min. filmen und ich rede hier nicht von der Sommerhitze, sondern von 24° Zimmertemperatur. Bei 4K 25p ist es fast das gleiche Spiel, Du hast 3 Min. mehr, also 33 Min., sprich 30 Min. filmen, Abbruch wegen der Zollgrenze, weitere 3 Min. filmen und Abbruch wegen Überhitzung.

Das Gleiche habe ich nach dem Update ausprobiert auf V 1.1.1 und bei 22°, das Ergebnis war mehr oder minder das gleiche. 4K filmen, egal in welchem Modus hat ein ca. 30 Min. Limit. Längere Aufnahmen, z. B. für Youtube wie ich sie mache oder Interviews sind da schwierig. Wenn Du dagegen eher viele kleine Clips filmst, ist das für Dich eher weniger ein Problem. 

Bei Full-HD, egal welcher Modus kannst Du so viel filmen wie Du willst. Selbst wenn die Kamera bei 4K abbricht wegen Überhitzung, kannst Du mit FHD einfach weiterfilmen. Da Full-HD bei der R6 wirklich sehr gut aussieht, kann das durchaus eine Option sein.

Rolling-Shutter

Rolling Shutter bedeutet ein verzerrtes Bild, wenn ihr schwenkt. Was dem einen völlig wurscht ist, ist für den anderen super nervig. Ich messe immer sehr genau die Auslesezeiten des Sensors, daraus ergibt sich wie stark der Rolling Shutter Effekt ist. Ein Vergleich mit anderen Kameras findest Du hier.

Aber nun zu den Zahlen. Der Sensor der R6 kann wie schon gesagt sehr schnell ausgelesen werden und das zeigt sich auch entsprechend sowohl bei 4K 50p, als auch bei Full-HD durch einen sehr geringen Rolling Shutter Effekt. Das sind jeweils Bestwerte, bezogen auf Kameras in der Klasse und bei der Qualität. Nur bei 4K 25p ist der Effekt erstaunlicherweise deutlich stärker und mit 30ms sogar eher wieder schlechter als die Mitbewerber. Kurz: Wenn Du den Rolling Shutter Effekt niedrig halten willst, filmst Du also in 4K 50p. Noch geringer wird er bei Full-HD.

Gemessene Auslesegeschwindigkeiten:

4K 50p: 15,5ms, 1/65s
4K 25p: 30,3ms, 1/33s
FHD 25/50p: 10,8ms, 1/93s
FHD 100p: 6,8ms, 1/147s

(Je kürzer die Zeit, desto besser)

Fazit

Die Canon EOS R6 hat etwas weniger Auflösung als die Mitbewerber Sony 7 III, Nikon Z6 oder auch der Panasonic S1 und sie ist auch etwas teurer. Dafür hat sie aber mit den besten Autofokus, ähnlich wie die Sony, wenn nicht besser. Zum Beispiel bei Tieren. Einen sehr guten Stabilisator, wie eine Panasonic bzw. sogar etwas besser. Dazu ergonomisch eine tolle Kamera und eine gute Bedienung. Rundum ein schönes Paket für Foto + Video. Sie ist sehr vielseitig. Egal, ob für Hochzeiten, Familie, Sport oder auch als Videokamera. Eine gute und solide Hybridkamera, wie es heute so schön heißt, solange Du nicht zu lange in 4K filmen möchtest. Wenn Du also mit dem Gedanken spielst von DSLR umzusteigen, jetzt ist durchaus ein guter Zeitpunkt. 

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