Was zum Geier hat das Serienbild mit der Qualität zu tun. Ich stell’ doch meine Kamera ein, JPG oder RAW, Belichtung usw. und das entscheidet über die Bildqualität. Ob ich Einzelbild wähle oder Serienbild spielt doch überhaupt keine Rolle. Oder vielleicht doch? Das Stichwort lautet Farbtiefe, bzw. der Unterschied zwischen 12-bit und 14-bit RAW.
Dieser Blog-Artikel ist der Text zum Video. Der Inhalt ist (fast) identisch.
Wenn Du nur in JPG fotografierst, spielt das tatsächlich keine Rolle, ob Du Einzelbild oder Serienbild nutzt. Aber das Beste aus dem Bild herausholen, kannst Du ja mit dem Dateiformat RAW (.arw), richtig? Für die beste Qualität wählst Du also RAW.
Wenn Du auf RAW gestellt hast, egal ob Einzelbild oder Serienbild, in der Datei selbst, sieht man doch keinen Unterschied, oder? Doch, beim Serienbild hast Du ein 12-bit RAW und beim Einzelbild ein 14-bit RAW. Was ist der Unterschied? 14-bit sind mehr Farbabstufungen, das heißt Du kannst das Bild stärker nachträglich bearbeiten. Gerade wenn Du die Tiefen hochziehen willst hast Du mit 14-bit ca. 1 EV Stufe mehr Dynamikumfang. Bearbeitest Du wenig, spielt das keine Rolle, bearbeitest Du viel, aber schon.
Standard RAW und Serienbild sind also 12-bit. Wie kannst Du auf 14-bit stellen? Entweder Du stellst auf Einzelbild und nicht Serienbild. Oder Du stellst auf RAW unkomprimiert oder so mache ich das, auf verlustfrei komprimiert. Dann erhältst Du bei der Sony Alpha 7IV zwar nur 6 B/s und nicht 10 B/s, aber dafür sind es 14-bit RAWs. Bei anderen Modellen ist das übrigens ähnlich.
Und was heißt das jetzt, 14 bit?
Ein JPG Bild hat 8-bit. Ein RAW-Bild kann 12-bit, 14-bit oder je nach Kamera auch mal aus 16-bit Farbtiefe bestehen. Aber was heißt das? Bit und Farbtiefe? Ein Bit kann zwei Zustände beschreiben. Beim Computer ist es das typische 0 oder 1. Jetzt können wir definieren das 0 Schwarz ist und 1 ist weiß. Mit diesem einen Bit können wir also zwei Farben darstellen. Schwarz und Weiß. Für ein Schwarz/Weiß Bild benötigen wir aber auch Grautöne. 8-bit wären schon ok. Mit 8-bit kann man 256 Grautöne darstellen. Da hört dann unsere Wahrnehmung auf. Mehr Helligkeitsunterschiede können wir auf einem Blatt Papier oder auf einem Monitor gar nicht unterscheiden.
Wenn es um ein Farbbild geht, genügen uns diese 256 Farben allerdings nicht. Da brauchen wir 256 Farben pro Kanal, also 256x256x256 ergeben die berühmten 16 Mio. Farben. Und mit diesen 16 Mio. Farben sieht ein Foto wie ein Foto aus. Und genau das enthält auch eine JPG Datei. JPG Bilder sind immer 8-bit. Damit ist aber gemeint 8-bit pro Kanal. Mehr brauchen wir nicht.
Hier geht es aber um ein fertiges Bild. Was ist, wenn wir dieses JPG Bild erst noch bearbeiten möchten? Leichte Bearbeitung funktioniert noch sehr gut, wenn wir aber sehr dunkle Töne im Bild stark aufhellen möchten, das Bild also stärker bearbeiten wollen, dann genügen diese 16 Mio. Farben unter Umständen auf einmal nicht mehr und es kommt zu Farbabstufungen, auch Banding genannt. Siehst Du im Himmel und im Wasser (siehe Video).
12-bit genügt normalerweise also völlig, um auch Schatten aufzuhellen, aber mit 14-bit kannst Du das noch einmal etwas besser. 14-bit enthält mehr Farbabstufungen, lässt sich stärker bearbeiten und Du hast wie gesagt etwa 1 EV mehr Dynamikumfang. Deswegen meine Empfehlung: Möchtest Du die beste Bildqualität, dann verzichte auf 10 B/s, stell auf verlustfr. komprimiert oder auf nicht komprimiert und Du hast 14-bit RAWs.
Das und noch vieles mehr erkläre ich Dir übrigens sehr ausführlich in meinem Masterclass zur Sony 7IV. Ich bringe Dir das Fotografieren bei und gleichzeitig erkläre ich Dir die Kamera und vor allem wo Du alles einstellst. Sehr ausführlich in über 9 Stunden und in über 147 Videos. Ganz ausführlich und so, dass es jeder versteht.
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