TEST: SIGMA 23mm F1.4 DC DN | Contemporary | für Sony E-Mount / Fujifilm X-Mount / L-Mount

Heute im Test, das Sigma 23 mm F1.4 DC DN 𑗅 Contemporary. Das gibt es seit kurzem schon für Sony E-Mount und L-Mount, ich teste es heute an einer Fujifilm X-S10, also für X-Mount. (Ab Herbst 2024 gibt es das Objektiv auch für Canon RF-Mount) Damit ist es das 5. Objektiv von Sigma für das X-Mount. Wie gut ist das Objektiv? Kann ich es empfehlen? Wie schlägt es sich im Vergleich zum Viltrox 23 mm F1.4? Das hab ich getestet an einer 26 MP Fuji Kamera, Sony APS-C Kameras haben ja 24 oder ganz neu ebenfalls 26 MP, daher kannst Du diesen Test auch 1:1 auch auf Sony beziehen. 

Dieser Blog-Artikel ist der Text zum Video. Der Inhalt ist (fast) identisch.

SIGMA 23 mm F1.4 DC DN | Contemporary im Test 🏆 | NEU für Fujifilm X-Mount | Sony | L-Mount

Verarbeitung

Sigma 23 mm F1.4 DC DN*, C steht übrigens für Contemporary, das bedeutet bei Sigma so viel wie leistungsstark und trotzdem möglichst kompakt. Und ja, es ist schön klein und wiegt nur 335 g. DC heißt es ist speziell für APS-C Kameras konstruiert und DN bedeutet es wurde für spiegellose Kameras entwickelt. Der Filterdurchmesser ist 52 mm. Das Bajonett hat einen Gummiring und damit ist Kamera und Objektiv etwas geschützt vor Staub und Feuchtigkeit, das Objektiv selbst ist allerdings nicht abgedichtet. Die Naheinstellgrenze beträgt 25 cm, Du kommst also ziemlich dicht ran, da es aber ein Weitwinkelobjektiv ist, kommst Du dennoch nur auf einen Vergrößerungsmaßstab von ca. 1:7, also nicht wirklich Makro tauglich. Aber kommen wir mal zu dem, was Dich vermutlich am meisten interessiert.

Schärfeleistung

Wichtig, ich teste die Objektive bei hoher Entfernung. Ich fotografiere bewusst kein Chart ab, denn das gibt Dir nur die Qualität im Nahbereich, es ist aber kein Makro, daher interessiert mich die Entfernung. (Für Labortests gibt es andere Seiten)

100 % Ausschnitt aus der Mitte im Blendenvergleich

Das ist ein Ausschnitt aus der Mitte, Ansicht bei 100 %. Egal welche Blende, Schärfe und Kontrast ist durchweg gut. Ganz ehrlich, ich seh hier kaum einen Unterschied, vielleicht ist es ab 2.0 einen Hauch detailreicher, aber wirklich nur einen Hauch. 

Aber in der Mitte sind viele Objektive gut, schauen wir mal an den Rand.

100 % Bildausschnitt in der oberen linken Ecke.

Das ist jetzt ganz in der Ecke oben links im Bild. Im Gegensatz zur Mitte ist es einen Hauch weicher, liegt vermutlich auch an den Objektivkorrekturen, die eingeschaltet sind. Es wird ja automatisch die Verzeichnung korrigiert, das geht ein wenig auf die Auflösung. Nichtsdestotrotz finde ich auch den Randbereich bei jeder Blende super. Damit würde ich das Sigma 23 mm bei jeder Blende ohne Einschränkung nutzen. Ein 1.4er zu haben ist ja gerade dafür da, dass man es auch öfter bei F1.4 benutzt, oder? 

Und das ist durchaus auch der Unterschied zum Viltrox 23 mm, das ist bei offener Blende zum Randbereich deutlich schlechter. Hab ich ein eigenes Video zugemacht:

Viltrox AF 23mm F1.4 TEST 🏆 | Günstiges, lichtstarkes APS-C Objektiv für Sony, Canon, Fuji

Autofokus

Hier mal die Geschwindigkeit vom AF (siehe Video), ich hab jetzt zwar nicht die neueste Fuji, sondern wie gesagt die X-S10, aber ich denke, man sieht ganz gut, der Autofokus ist schnell, ich würde sagen richtig schnell, auf jeden fall schnell genug für eigentlich alles. Das war ja jetzt im AF-C, ich kann das gleiche nochmal für AF-S machen, auch hier ist der AF super schnell.

Verzeichnung + Vignettierung

Verzeichnung bedeutet das sich das Bild wölbt und Vignettierung, dass es zum Rand dunkler wird. Beides spielt heute kaum noch eine Rolle, weil die Kameras das automatisch korrigieren können. Jedenfalls, wenn das Objektiv diese Fehler an die Kamera weitergibt. Gerade bei Fremdobjektiven ist das nicht unbedingt der Fall, bei Sigma aber ja. Das heißt egal, ob bei Sony oder Fuji, die Objektivfehler werden an die Kamera weitergegeben und automatisch in der Kamera korrigiert. Bei JPG.

Bei RAW ist das etwas anders, da korrigiert das der RAW Konverter. Ich habe Lightroom Classic, wenn ich die Profilkorrekturen herausnehme, dann siehst Du auch, die gerade Linie wird krumm und zum Rand wird es etwas dunkler. 

Das Objektiv wird richtig erkannt und das Profil wird von der Kamera übernommen. Bei Fuji werden die Korrekturen vom Objektiv in der Kamera ins RAW Bild geschrieben und Lightroom erkennt das und korrigiert das, obwohl das Objektiv noch gar nicht auf dem Markt ist (als ich den Test erstellt habe). Bei Sony ist das etwas anders, da kommen die Profile nicht von der Kamera, sondern von Adobe, deswegen dauert das oft ein paar Wochen, bis das RAW korrigiert werden kann. Für den Sony Anschluss gibt es das Objektiv aber schon ein paar Monate, daher sind die Korrekturen da auch schon für Sony drin.

Bokeh

Durch 9 abgerundete Blendenlamellen ist es eher optimiert für ein angenehmes Bokeh und weniger optimiert für tolle Blendensterne. 

Chromatische Aberration

Chromatische Aberrationen sind Farbsäume. Farbquerfehler siehst Du vor allem im Randbereich bei Gegenlicht. Bei 100 % sehe ich gar nichts, vergrößere ich weiter sieht man so ein wenig, schalte ich die Korrekturen aus, sieht man ein wenig mehr. Aber letztendlich muss man schon sehr genau hinsehen, um hier was zu finden, bei 100 % sehe ich jedenfalls nichts Störendes.

Neben Farbquerfehlern am Rand, gibt es noch die Farblängsfehler, die hast Du vor allem bei sehr lichtstarken Objektiven. Vor der Fokusebene wird es leicht lila und hinter der Fokusebene grünlich. Auch das ist bei dem Objektiv nur sehr leicht und wenn man stark vergrößert. Nichts, was mich stören würde. Das kannst Du übrigens mit etwas abblenden reduzieren.

Fazit

Bevor ich zum Fazit komme, noch ein kleiner Hinweis. In meinem Shop fndest Du sowohl einen Masterclass Kamera Online Workshop speziell zu der Sony A6600, aber auch zur Fujifilm X-S10 und weitere Kamera. Ich bringe Dir fotografieren bei und gleichzeitig erkläre ich Dir alles Wichtige an Deiner Kamera. Schau einfach mal, ob ich zu Deiner Kamera auch schon einen Kurs fertig habe.

Jetzt aber mein Fazit: Als ich mit Youtube angefangen habe, hab ich immer das 16 mm F1.4 von Sigma genutzt und war super zufrieden damit. Bis auf die Brennweite. Das war mir dann für mein Studio doch einfach zu weitwinklig und ich wollte die klassische 35 mm Brennweite haben. Das ist die klassische Reportagebrennweite. Weitwinkel, aber nicht zu weitwinklig, dass es verzerrt. Klassische 35 mm auf Kleinbild entspricht bei APS-C ja genau 23 mm. Deshalb hatte ich mir das Viltrox 23 mm F1.4 geholt für Sony-Anschluss. Das war günstig und ok. Aber mich störte im Studio immer etwas das Bokeh, das wirkte unruhig. Aber das größte Problem, was ich mit dem Viltrox hatte, warum ich es nicht mehr benutze, ist der Autofokus bei Video. Der war manchmal unzuverlässig. Das kannte ich so von Sony oder Sigma Objektiven nicht. Hab ich aber erst im Laufe der Zeit festgestellt, noch nicht, als ich meinen Test zum Objektiv gemacht hatte.

Mittlerweile bin ich auf Vollformat umgestiegen und zum Sony 35 mm F1.4 GM*. Ganz andere Preisklasse. Wäre ich noch bei APS-C wäre das 23 mm Sigma jedenfalls JETZT meine erste Wahl. Definitiv besser als das Viltrox, sowohl in puncto Schärfe, als auch bei Farbsäumen, aber nicht so teuer wie Zeiss für Sony oder Fuji original. Daher einfach ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ich habe keine wirklichen Schwächen gefunden. Das gilt jedenfalls für 26 MP, was sicherlich die meisten von Euch haben, bei 40MP sieht das vielleicht etwas anders aus. Aber das hab ich nicht getestet. 

*Die mit Sternchen markierten Links sind Affiliate-Links (Werbung). Bei Kauf über den Link bekomme ich eine Provision. Für Dich ändert sich der Preis nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert