Heute treten gegeneinander an: das Sony FE 70-200mm F2.8 GM OSS II gegen das brandneue Sigma 70-200mm F2.8 DG DN OS | Sports gegen das Tamron 70-180mm F2.8 Di III VC VXD G2. Spoiler Alert: Alle drei sind richtig gut und vor allem scharf. Trotzdem gab es für mich ein paar Überraschungen: beim Autofokus, beim Bokeh und beim Stabilisator.
Dieser Blog-Artikel ist der Text zum Video. Der Inhalt ist (fast) identisch.
Kennst Du eigentlich schon meine Fotokurse, speziell zu bestimmten Kameramodellen? Ich bringe Dir das Fotografieren bei und erkläre Dir gleichzeitig, alles was Du wissen musst zu Deiner Kamera. Schau mal hier:
Ich fang’ dieses Mal mit Autofokus, Schärfe und Bokeh an. Über Äußeres (Gehäuse & Co.) reden wir später. Getestet übrigens an der Sony Alpha 7IV mit 33 MP. Das Ergebnis kann ein anderes sein, wenn Du eine höherauflösendere Kamera hast. Der Test könnte auch anders ausgehen, wenn Du eine Kamera mit noch besserem Autofokus hast.
Autofokus
Ich hab 3 verschiedene Dinge getestet, die Kamera stand immer auf Gesichtserkennung und Schärfepriorität, sie soll also nur auslösen, wenn sie auch scharf gestellt hat. Als Erstes habe ich eine Art hektisches Portrait Shooting simuliert, vor und zurück Bewegung, genau 10 Sekunden und dann geschaut wie viele Fotos wurden aufgenommen. Bei der Einstellung Schärfepriorität löst sie ja nur aus, wenn die Kamera scharf stellen konnte. Und zusätzlich habe ich gezählt, wie viele Bilder scharf sind.
Beim 2. Test bin ich auf die Kamera zugelaufen. Und beim 3. Test wollte ich mal sehen, wie schnell die Motoren so sind von unendlich auf den Nahbereich. In Echtzeit siehst Du wie irre schnell alle drei Objektive sind (siehe Video), zeige ich aber ebenfalls in Zeitlupe. Kleiner Hinweis noch, es waren -6° C, konnte ich leider nicht ändern, ist aber nicht ideal für ein AF Test.
Beim hektischen Porträt bei 70 mm Brennweite hat das Sony G-Master die meisten Fotos geschossen (in genau 10 Sekunden):
Sony G-Master: 74 Fotos
Tamron: 65 Fotos
Sigma: 58 Fotos
Das ist schon ein kleiner Unterschied, oder? Aber wie viele von den Fotos waren scharf? Beim Sony waren es 64, Tamron 31 und Sigma 24, wo die Schärfe auf dem Auge lag. Aber: Jetzt muss man dazu sagen, die Kamera hat oft einfach mein Auge nicht erkannt und etwas anderes scharf gestellt. Da kann das Objektiv natürlich nichts dafür, also zähle ich alle Bilder wo überhaupt scharf gestellt wurde und komme auf folgende Trefferquoten:
Sony: 100 % (74 von 74 Fotos waren scharf)
Tamron: 82% (53 von 65 Fotos waren scharf)
Sigma: 81% (47 von 58 Fotos waren scharf)
Das Sony hat also nicht nur die meisten Fotos geschossen, sondern die höchste Trefferquote. Aber gleichzeitig siehst Du, dass die Schwachstelle für dieses Beispiel sogar eher die Kamera ist und nur sekundär das Objektiv.
Zweiter Test: Laufen im maximalem Tele. Die Entfernung war jeweils exakt die gleiche. Ich zähle wieder nur wo überhaupt auf mich scharf gestellt wurde. Alle kamen gut mit, Sony hat aber wieder die meisten Fotos geschossen:
Sony: 97 % Trefferquote
Tamron: 94 % Trefferquote
Sigma: 91 % Trefferquote
Obwohl ich mich schneller bewegt habe, gab es ein besseres Ergebnis für Sigma und Tamron, woran liegt das? Das liegt daran das es relativ gleichmäßig eine Bewegung in eine Richtung gab und nicht hin und her.
Wieder war jedoch Sony am besten, allerdings alle recht dicht bei einander. Ich kann daher ein wenig Zufall nicht ganz ausschließen. Bei Tamron gegen Sigma muss man dazu sagen, das Tamron geht halt nur bis 180 mm, da ist es ein Tick leichter als bei 200 mm richtig scharfzustellen.
3. Test: Ich zeig’ das Fokussieren mal in Zeitlupe (siehe Video). Ich fand das sehr interessant. Sigma betont, dass der Autofokus so irre schnell ist, das müsste man ja sehen, oder? Beim 1. Frame habe ich den Auslöser noch nicht gedrückt.Beim nächsten Frame (1/50 Sekunde später) war das Sigma mit Abstand am schnellsten. Die Grashalme sind schon fast scharf. Und das ist jetzt nicht nur hier so, sondern das war immer schneller. Beim nächsten Frame waren dann alle drei gefühlt schon scharf und noch ein Frame weiter hat die Kamera mit dem Tamron zuerst angezeigt das scharf gestellt wurde.
Nochmal, es ist ein etwas unfairer Vergleich, das Tamron hat ja nur 180 mm, nichtsdestotrotz würde ich die Objektive aber genauso nutzen. Wenn mir das Tele wichtig ist, benutze ich das Objektiv am Anschlag, das ist bei Tamron eben 180 mm, bei den anderen beiden 200 mm.
Nochmal ein Frame weiter und die Kamera signalisiert auch bei den anderen beiden Objektiven ein scharfes Bild.
Wie versuche ich das jetzt zusammenzufassen: Das Sigma hat theoretisch den schnellsten Autofokus. Das könnte relevant sein, wenn Du eine Kamera hast, die schneller ist und ein Motiv hast, das sehr viel schneller ist als ich. Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Sigma an einer Panasonic S5II abgeht wie Schmidts Katze. Aber: Mein kleiner AF-Test hat mich bei meiner Erfahrung wieder etwas bestätigt: Original-Objektive arbeiten oft am besten mit den Kameras zusammen. Nicht pauschal, das alte 70-200 GM war deutlich langsamer. Ich könnte mir vorstellen, das hätte hier den letzten Platz abbekommen, denn die drei sind alle super schnell. Aber das neue G-Master, 2. Generation ist zumindest in dieser Kombination am besten.
Schärfe
Alle drei Objektive sind richtig, richtig scharf. Wir müssen uns auch nicht die Mitte ansehen, wir sehen uns nur den Rand an und nur bei offener Blende. Das sind jetzt 70 mm Brennweite und 200 Prozent Vergrößerung.
Sorry, für so einen Test braucht man natürlich gleichbleibendes Licht. Das war eigentlich auch so, es war blauer Himmel und Sonnenschein, aber im Winter steht die Sonne so tief, ich glaub’ ein kleiner Schleier zog doch durch, warum beim Sigma Bild etwas mehr Sonne ist. Mehr Sonne bedeutet mehr Kontrast. Es sieht etwas schärfer aus, ich bin mir aber nicht sicher, ob es das auch ist oder nur so wirkt wegen mehr Sonne. Sorry dafür.
Alle drei sind jedenfalls richtig scharf, ich glaube, das Sigma ist etwas besser, auch wenn ich versuche, die Sonne gedanklich etwas auszublenden.
Bei 135 mm, Sigma und Sony wieder top, Tamron ist etwas weicher. Für sich allein betrachtet ist das Bild aber auch scharf bis zum Rand, nur im direkten Vergleich sieht man einen Unterschied.
Bei 180 mm beim Tamron bzw. 200 mm bei Sigma und Sony wieder alle drei super und scharf, Sigma und Sony aber Hauch besser, soweit ich das hier beurteilen kann.
Schärfe im Nahbereich
Jetzt sagt Sigma, das neue Objektiv ist richtig scharf, auch im Nahbereich. Objektive sind ja entweder auf unendlich korrigiert. Das ist bei solchen Objektiven normalerweise der Fall. Oder sie sind auf den Nahbereich korrigiert, das ist bei Makroobjektiven so. Du hast normalerweise nicht beides. Und viele Objektive schwächeln im Nahbereich.
Das ist jetzt 1 m Entfernung bei vollem Tele und wir sehen uns zuerst die Mitte an, ich hab auf die 5 fokussiert.
Das Sigma ist gut, das Sony etwas besser und beim Tamron sehen wir typischen Probleme im Nahbereich. Es wird weicher und nicht mehr so scharf und kontrastreich.
Wie ist es im Randbereich? Der Fokus liegt hier übrigens auf dem I.
Hier kackt das Tamron ganz schön ab. Sigma hat nicht zu viel versprochen, das ist gut, auch im Randbereich, aber wieder: Das Sony ist etwas besser, oder? Hilft es vielleicht etwas abzublenden? Wird das Tamron dadurch deutlich besser?
Ja, abblenden verbessert den Randbereich vom Tamron durchaus, aber wirklich scharf wird es auch bei F5.6 nicht.
Anders als das alte Sigma 70-200 F2.8 DG OS HSM für die Spiegelreflexkameras ist es also richtig gut im Nahbereich geworden, wenn es um die Schärfe geht. Aber von den drei Objektiven ist es am schlechtesten, wenn es um den Mindestabstand geht.
Mindestabstand:
Tamron: 30 cm – 85 cm (max. 1:2,6 Vergrößerung bei 70 mm)
Sony: 40 cm – 82 cm (max. 1:3,3 Vergrößerung bei 200 mm)
Sigma: 65 cm – 100 cm (max. 1:5,2 Vergrößerung bei 200 mm)
Den besten Nahbereich bekommst Du mit dem Tamron bei 70 mm und 30 cm Abstand. So dicht an mein Auge kommt sonst keines ran. Das Tamron also das beste vom Nahbereich, aber das schlechteste von der Schärfe im Nahbereich, was oft, wie hier, aber gar nicht auffällt, wenn Dein Motiv in der Mitte sitzt und Du nicht den direkten Vergleich hast.
Insgesamt würde ich sagen, das Sony G-Master ist wieder das beste Gesamtpaket an der Sony 7IV. Wenn Du eine höherauflösendere Kamera hast, schau Dir aber am besten noch einen anderen Vergleichstest an.
Bokeh
Kommen wir zum Bokeh, also wie schön oder unschön ist der unscharfe Hintergrund, wenn Du bei offener Blende fotografierst. Ich rede also nicht vom Motiv, sondern von dem, was im Hintergrund liegt. Nicht das wichtigste, aber bestimmt nicht unwichtig. Das Bokeh trägt oft zum Bild bei.
Was Du hier siehst sind die einzelnen Lichtpunkte vom Weihnachtsmarkt. Wenn sie in der Unschärfe liegen, werden sie zu so größeren Scheibchen, man nennt das auch Unschärfekreise oder Zerstreuungskreise. Sehen wir uns das zuerst in der Mitte an, bei 70 mm und stark vergrößert.
Was fällt Dir auf? Mir fällt zuerst auf, dass das Tamron hier sehr unruhig wirkt und so Zwiebelringe zeigt. Das Sigma ist besser, deutlich weniger stark ausgeprägt, aber beim Sony siehst Du wofür das G-Master steht. Als Sony die G-Master Serie vorgestellt hat, haben sie betont, wie wichtig ihnen genau das ist, G-Master Objektive zeichnen sich aus, dass sie eben sehr saubere Bokeh-Bubbles haben. Ganz anders als früher, ältere Objektive von Sony waren hier eher unterdurchschnittlich aber die G-Master zeichnet genau das aus. Krasser Unterschied, oder?
Und wie ist das jetzt im Randbereich?
Hier siehst Du zwei Dinge, zum einen, wenn man die Bokeh-Bubbles nicht so stark vergrößert, fällt der Unterschied gar nicht so stark auf, oder? Aber gerade Sony gegen Tamron, da merkt man meiner Ansicht nach trotzdem, dass das Tamron viel unruhiger wirkt.
Zum zweiten siehst Du, alle 3 Objektive, bekommen Katzenaugen zum Rand, wobei das Sigma hier am besten ist.
Und bei 180 mm bzw. 200 mm?
Alle drei recht starke Katzenaugen. Beim Tamron ist der Effekt noch einmal etwas stärker, vermutlich weil es so schön kompakt konstruiert wurde.
Insgesamt also alle 3 kein Plena. (Was hat er gesagt? Plena? Wasn dette?) Ich weiß nicht, ob Du das mitbekommen hast, aber Nikon hat als erster ein Objektiv herausgebracht ohne Katzenaugen Bokeh. Ab sofort ist mein Maßstab immer, Plena oder nicht Plena. Und alle drei: Kein Plena.
Flares
Hier habe ich alle drei Objektive mal recht flüchtig gegen die Sonne gehalten, einfach nur um zu schauen, ob mir Unterschiede auffallen. Aber irgendwie nicht so richtig. Aber das war auch nur sehr flüchtig getestet.
Vignettierung
Wenn es um die Vignettierung geht, also die Randabdunklung, das fällt ja oft vor allem bei blauem Himmel auf, da sind die Objektive aber recht ähnlich finde ich. Sowohl bei 70 mm, als auch bei 200 mm gibt es eine leichte Vignette, wenn nicht korrigiert wird. Ich finde die angenehm, nicht störend, aber lässt sich ja leicht korrigieren, wenns Dich stört. Aber Unterschiede gibt es hier eher nicht.
Verzeichnung
Verzeichnung ist heute ebenfalls kein Thema, wird automatisch korrigiert im JPG, bei RAW muss es der RAW Konverter können. Beim Sony muss bei 70 mm nicht korrigiert werden, bei 200 mm schon etwas. Beim Sigma sowohl bei 70 mm etwas, als auch bei 200 mm und am stärksten wird das Tamron korrigiert, der Grund ist ganz einfach, es wurde sehr kompakt konstruiert, da muss die Software nachträglich auch etwas mehr korrigieren. Lässt sich aber leicht per Software korrigieren, deswegen ist das kein Thema.
Chromatische Aberration
CAs gibt insgesamt wenig, aber im maximalen Makrobereich bei offener Blende, da sieht man schon ein paar Farblängsfehler bei 200 % Vergrößerung, sprich, es wird lila vor der Schärfeebene und grünlich hinter der Schärfeebene.
Bei Sony fallen die CAs am deutlichsten auf, bei Sigma am wenigsten. Sigma ist hier also am besten, allerdings bin ich bei Sigma auch am weitesten weg, weil es ja den schlechtesten Nahbereich hat.
Machen wir das gleiche doch mal bei jedem Objektiv, 1 m Entfernung bei 200 mm bzw. 180 beim Tamron und dann sind CAs überhaupt kein Problem mehr, auch beim Sony nicht. Vielleicht noch einen Hauch, wenn man ganz genau hinsieht.
Sprich: CAs sind eigentlich kein Thema, aber beim Sony könnte das im extremen Nahbereich ein Thema werden, für Dich.
Bildstabilisator
Alle 3 Objektive haben einen Stabilisator eingebaut, die Sony 7IV hat ebenfalls einen Stabi. Die arbeiten übrigens zusammen. Bei Teleobjektiven macht der Stabi im Objektiv aber die meiste Arbeit.
Bei allen 3 Objektiven gilt für mich das Gleiche. Bis zu einer 1/15s sind die Bilder fast immer scharf, wenn ich ruhig halte bei 70 mm Brennweite. Längere Verschlusszeiten würde ich nicht nutzen. Tust Du es trotzdem, ist wieder bei allen 3 bei 1/4s immerhin noch 1 von 3 scharf. Da waren alle drei sehr ähnlich. Nur bei 1s Belichtungszeit war bei Sony und Sigma immerhin noch 1 Bild von 3 brauchbar, nicht knackscharf, aber brauchbar. Bei Tamron gelang mir das nicht mehr.
Aber wie ist das bei Video?
Sony sieht am unruhigsten aus. Ich sag’ es mal so, es wackelt eher grob, das Tamron hat eher so Mikrowackler drin, das Sigma ist hier aber definitiv am ruhigsten bei Video. Das ist so ruhig, dass man schon die Luftunruhe im Bild sehen kann. (siehe Video)
Gehäuse
Das Tamron ist das kleinste und leichteste Objektiv, sehr praktisch für die Kameratasche. Der Nachteil aber, es fährt aus beim Zoomen, dadurch ist es stossanfälliger und pumpt auch eher Luft in die Kamera und potenziell auch Staub. Das ist bei Sigma und Sony nicht. Das sind feste Außengehäuse, wo nur innen fokussiert und auch gezoomt wird, das macht die robuster. Gegen Feuchtigkeit geschützt sind aber alle drei.
Sigma: 1.135 g
Sony: 1.044 g
Tamron 855 g
Der Zoomring ist beim Sony der hintere, bei Tamron und Sigma der vordere Ring. Würde ich sagen, ist Geschmackssache. Mir ist aber aufgefallen, wenn Du die Kamera frisch aus dem Rucksack holst und die Gegenlichtblende noch falsch herum drauf ist, kannst Du beim Sigma nicht zoomen. Du kommst an den Zoomring nicht ran. Wenn es also mal schnell gehen muss, könnte das ein Problem werden. Das Gleiche gilt für die Gegenlichtblende. Tamron und Sony haben ein Bajonett, einfach drauf drehen. Bei Sigma muss die Gegenlichtblende muss mit der kleinen Schraube festgezogen werden, das dauert etwas länger, finde ich etwas nerviger.
Stativschelle gibt es beim Tamron nicht, es soll halt klein und leicht sein. Beim Sony find’ ich toll das man die sehr einfach und schnell abbekommt, wenn man Freihand fotografieren möchte, super. Beim Sigma könnte man es theoretisch abschrauben, macht man wahrscheinlich eher nicht und lässt sie immer dran. Was beim Sigma aber super ist, die Stativschelle ist Arca Swiss kompatibel, passt also direkt ohne Wechselplatte auf die meisten heutigen Stative. Sehr, sehr praktisch. Was ich ebenfalls sehr praktisch finde, wenn Du die Stativschelle drehst, rastet das Sigma etwas ein bei hoch bzw. quer. Beim Sony musst Du genau auf die Linie zielen, da rastet nichts ein.
Bei Sony und Sigma hast Du jeweils einen Blendenring mit Klick, ohne Klick. Feststellbar bei beiden, sehr praktisch. Bei Tamron gibts das nicht. Alle drei haben eine programmierbare Taste, normalerweise hast Du da Fokus halten drauf. Bei Tamron gibt es eine Taste, bei Sigma und Sony gibt es gleich 3 davon, egal wie Du die Kamera hälst. Hoch oder quer.
An Schalter gibt es beim Tamron nur einen, aber mit 3 Positionen. Kannst Du über die Tamron Software selbst belegen. Sehr sparsam. Bei Sigma hast Du 6 Schalter beim Sony sogar 7 Schalter. Also AF/MF, Fokusbereichsbegrenzer, Stabimodus usw. Nur für DMF hat Sony noch einen eigenen Schalter.
Dann noch der Filterdurchmesser: 77 mm bei Sigma und Sony, das Tamron ist ein 67er. Wenn Du schon viele Filter für einen Durchmesser hast, könnte das ja auch ein relevanter Punkt sein. Übrigens, ausschließlich beim Sony, hast Du eine Klappe in der Gegenlichtblende um z. B. einen Pol-Filter drehen zu können.
Fazit
Also, ich hätte gerne das Bokeh vom Sony G-Master, die AF Geschwindigkeit vom Sigma, aber mit der Trefferquote vom Sony. Die Kompaktheit vom Tamron und die Stativschelle und Preis von Sigma. Aber abnehmbar wie bei Sony. Sprich, alle haben ihre Vor- und Nachteile.
Tamron ist einfach schön kompakt. Es hat den besten Nahbereich und ist mit 1.500 € das günstigste.
Das Sony hat ein traumhaftes Bokeh, arbeitet vom Autofokus zumindest so weit ich das testen konnte, am besten mit den Sony-Kameras zusammen und ist als Gesamtpaket aus meiner Sicht nach wie vor das beste 70-200er, was Du für E-Mount bekommen kannst. Es hat zwar nicht den besten Nahbereich, aber liefert dafür auch bei Makro eine Top Schärfe. Aber eben auch mit gut 3.000 € das teuerste.
Sigma liegt bei 1.700 € ist in puncto Qualität abgesehen vom Bokeh in vielen Punkten dem Sony ebenbürtig, wenn nicht sogar von der Schärfe ein Hauch besser als das Sony, auf jeden Fall besser als das Tamron. Bezogen auf CAs ist es besser als Sony und die Stativschelle mit Arca Swiss ist super praktisch und preislich natürlich ebenfalls eine gute Alternative.
Und jetzt erzähl Du mir mal, was Dein Favorit ist und warum!
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Comments 9
Pingback: TEST: Tamron 70-180mm F2.8 G2 vs. Tamron 70-180mm G1 🏆 - Stephan Klapszus
Toller Bericht, danke dafür, Stephan.
Ich besitze das GM2 und bin sehr zufrieden damit. Ich hatte überlegt, es gegen das Tamron G2 zu tauschen, um am Ende etwas Geld zu sparen. Zumal ich mein Zoom selten nutze, da ich eher ein Weiwinkelfan bin.
Hintergrund: das Tamron ist kompakt und eher unauffällig. Ich hatte einst das Tamron G1 und war sehr zufrieden. Absoluter Wehmutstropfen damals: sehr viel Staub innen. Ich denke, dass du hierzu am Tamron G2 nichts berichten kannst, da der Staub sich über Monate sammelt.
Am Sony stört mich die auffallend weiße Farbe. Technisch ist es jedoch vom Feinsten.
Das neue Tamron schneidet, vergleichen mit den beiden Kontrahenten, doch etwas schlechter ab. Daher wäre es Unfug, umzustellen.
Author
Danke Dir. Dadurch dass das Tamron so klein ist, pumpt es wirklich viel Luft. Aber genau, das ergibt sich erst über Monate und Jahre und kann ich schlecht testen. Das Potential ist jedenfalls da. Gibt es beim Sony so nicht. Ich würde auch an Deiner Stelle auch nicht wechseln.
Ciao. Bei den Testbildern “Nahbereich, abgeblendet” ist das Sigma schärfer als das Sony – anders als Du es schreibst. Und die unterschiedliche Beleuchtung bei den vorherigen Testbildern verunmöglicht eigentlich eine Aussage. Zudem hast Du nicht mitgeteilt, ob geschärft wurde und welches Gehäuse genau (Auflösung) verwendet wurde. Aber vielleicht habe ich das auch übersehen. Erhebliche handwerkliche Schwächen 🙂 aber trotzdem danke!
Ich empfinde aus preislicher Sicht das g2 von Sony im Verhältnis zu den beiden anderen spannend. Gibt es da auch Erfahrungen ?
Author
Du meinst das 70-200 F4.0 G2? Ist ebenfalls ein sehr gutes Objektiv, interessant für den Makrobereich, Gewicht, aber ist eben “nur” 4.0. Ich hatte es aber nicht im direkten Vergleich, daher kann ich das schlecht sagen. Ist aber ein G, kein G-Master (bezogen auf das Bokeh).
ja genau. Ich bin am überlegen, welches drei für meine alpha 6700 geeignet sein könnte. für das 2.8 ist die Kamera einfach zu klein…Danke für Deine schnelle Antwort :-))
Author
Alle sind geeignet und nein, Deine Kamera ist nicht zu klein. Aber vielleicht sind Dir die Objektive zu groß? Das könnte durchaus sein. Ich habe mich ja selbst für das Tamron entschieden, weil ich 2.8 sehr zu schätzen weiß, aber eben die Größe vom G-Master (und auch der Preis) zu viel finde. Wenn ich das Objektiv allerdings sehr häufig verwenden würde, hätte ich mich aus heutiger Sicht für das G-Master entschieden, auch bei einer A6700! Die Frage ist also eher, was bist Du bereit zu schleppen, was bist Du bereit zu zahlen und wie wichtig ist Dir 2.8. Qualitativ ist der 4.0 aus meiner Sicht auch mehr als ausreichend. Ist ja immer ein Abwägen. Möchtest Du einfach nur ein Tele oder willst Du vielleicht sogar Action fotografieren? Bei Action hast du bei 2.8 auch nochmal Vorteile zusätzlich zum besseren Freistellen.
Danke für Deine Einschätzung 🙂 ich nehme die Inputs gerne mit. 🙂