10 ERSTE SCHRITTE in LIGHTROOM CLASSIC

In diesem Lightroom Tutorial für Anfänger wirst Du die Grundlagen in Adobe Lightroom Classic lernen. Was ist der Unterschied zwischen Lightroom Classic vs. Lightroom? Überblick über die Benutzeroberfläche. Wie Du Fotos importierst, wie Du sie grundlegend bearbeiten kannst und wie Du sie exportierst. Wie Du Fotos filtern kannst und ein erster Überblick über Masken gebe ich Dir ebenfalls.

Dieser Blog-Artikel ist die Kurzfassung zum Video.

Lightroom Kurs kostenlos: In 35 Minuten mit Lightroom Classic durchstarten und alles wichtige verstehen lernen.

10 Schritte, um mit Lightroom durchzustarten:

  1. Lightroom Classic vs. Lightroom: Welches Abo kaufen?
  2. Überblick über die Benutzeroberfläche
  3. Fotos importieren
  4. Organisieren und bewerten
  5. Fotos filtern
  6. Grundlegende Bearbeitung
  7. Masken
  8. Korrekturen
  9. Bearbeiten in …
  10. Exportieren

Dieses Tutorial zeigt Dir das Wichtigste in aller Kürze. Solltest Du darüber hinaus mehr wollen, dann habe ich für Dich einen umfangreichen Adobe Lightroom Classic MASTERCLASS. Zusätzlich zu den 9 Stunden Tutorial gibt es 100 Presets inklusive und einen Photoshop Crashkurs ist ebenfalls dabei! Und die ersten Videos im Kurs sind kostenlos!

1. Lightroom Classic vs. Lightroom: Welches Abo kaufen?

Bevor Du Lightroom nutzen kannst, musst Du es erstmal abonnieren. Lightroom gibt es nur noch als Abo. Es gibt das Foto-Abo, Lightroom Abo, Photoshop Abo und dann nochmal das Foto-Abo, aber mit 1 TB. Kompliziert, oder? Ich schlüssel das mal für Dich auf.

Screenshot

Standard und meine Empfehlung ist das normale Foto-Abo*. Du bekommst dann: Lightroom, Lightroom Classic, Photoshop und 20 GB Cloudspeicher.

Der Unterschied Lightroom zu Lightroom Classic ist, Classic sieht zwar etwas altbacken aus, kann aber mehr. Kurz gesagt, Du kannst Deine Bilder besser organisieren und Du hast mehr Bearbeitungsmöglichkeiten. Deswegen geht es in diesem Tutorial und in meinem Onlinekurs auch um Lightroom Classic. Das nutzen auch die meisten Fotografen. Wenn Du aber Classic beherrscht, kommst Du mit dem normalen Lightroom ebenfalls zurecht. Du kannst dann also beide verwenden. 

Und dann gibt es noch Lightroom CC, oder? Nein! Lightroom CC heißt jetzt einfach nur noch Lightroom. Wenn heute jemand von Lightroom CC spricht, meint er Lightroom im Gegensatz zu Lightroom Classic.

Lightroom Classic vs. Lightroom – Die Unterschiede

Nicht irritieren lassen, dass es Photoshop auch einzeln und viel teurer gibt, ich glaube, das machen die nur, damit Du siehst, wie wertvoll Photoshop ist, macht überhaupt keinen Sinn. Ist im Foto-Abo ja mit drin. Dann gibt es Lightroom auch einzeln. Kostet das gleiche wie das Foto-Abo. Du bekommst zwar 1 TB Cloud Speicher, statt 20 GB, aber Du hast nur Lightroom, kein Lightroom Classic. Und natürlich auch kein Photoshop. Deswegen würde ich davon eher abraten. 

Wenn Du aber mehr Cloudspeicher willst, könntest Du das Foto-Abo mit 1 TB nehmen. Der Cloud Speicher ist dafür da, Deine RAW Bilder zu sichern, wie ein Backup. 20 GB reicht für ca. 400 RAW Bilder, 1 TB für etwa 20.000 RAW Bilder. Wenn Du Dich selbst um Deine Datensicherung kümmerst, aber Deine Bilder z. B. auch auf dem iPad bearbeiten möchtest, sprich, Du möchtest Deine Fotos mit anderen Geräten synchronisieren. Das geht auch ohne viel Cloudspeicher. Denn, wenn Du Deine Fotos mit der Cloud synchronisierst in Lightroom Classic, werden Smartvorschauen in die Cloud geladen und das ist bei Adobe inklusive und verbraucht keinen Cloudspeicher. Was Smartvorschauen sind, kommen wir noch zu. Das bedeutet, für die meisten ist das normale Foto-Abo die richtige Wahl.

Jetzt noch ein Tipp, wie Du es für 7€ statt 12€ im Monat bekommst. 2-3x im Jahr ist es als Jahreslizenz für ca. 85€ z. b. bei Amazon* im Angebot. Prime Day im Sommer, Black Friday im Herbst usw. Du musst aber nicht warten, kauf es einfach jetzt, aber Du kannst es, sobald es im Angebot ist einfach nochmal kaufen, online den Code einlösen und Dein Abo verlängert sich entsprechend. Sprich: Auch wenn Du bei Adobe selbst das Abo abgeschlossen hast, kannst Du irgendwo anders, z. B. bei Amazon eine Jahreslizenz im Angebot kaufen und die einfach einlösen, so mache ich das seit Jahren, dann kostet es nur noch 7€ im Monat.

Adobe-Abo: https://amzn.to/49hPmMk ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ

Code einlösen unter: http://redeem.adobe.com

2. Überblick über die Benutzeroberfläche

Oben findest Du die Bibliothek, Entwickeln, Karte, Buch, Diashow, Drucken und Web. Das sind die einzelnen Module, die kannst Du durchklicken, je nachdem was Du machen willst. Wenn Du Deine Fotos verwalten möchtest, musst Du zur Bibliothek gehen. Hier organisierst und sortierst Du Deine Fotos in Ordnern oder in Sammlungen, kannst nach Bewertungen sortieren usw. Hier entscheidest Du, wie Du einen Überblick über Deine zahlreichen Fotos behältst. 

Lightroom Classic Oberfläche

Hier hast Du jetzt verschiedene Bereiche. In der Mitte siehst Du die Galerieansicht Deiner Fotos. Wenn ich die Taste E drücke, wechsel ich zur Lupenansicht, dann sehe ich das ausgewählte Foto groß. Wenn ich die Taste G drücke, wechsel ich zurück zur Rasteransicht bzw. steht G für Galerie. Du kannst entweder auf das Symbol unten tippen, ich arbeite aber sehr gerne mit Tastenkürzeln, also E und G. Damit ich es mir leichter merken kann, steht E für mich für Einzelbild und G für Galerie.

Die Seitenleiste links kannst Du mit dem kleinen Pfeil ausblenden, wenn Du willst oder wieder einblenden. Auf der Seitenleiste siehst Du oben den Navigator. Der Navigator zeigt Dein Bild in klein, wenn Du im Lupenmodus die linke Maustaste drückst, zoomst Du in Dein Bild rein und im Navigator siehst Du, welchen Bereich Du vergrößert hast. Willst Du den Navigator nicht nutzen, kannst Du ihn einklappen und siehst so mehr von Deiner Ordnerstruktur, Deinen Sammlungen usw. 

Unten haben wir den Filmstreifen bzw. Fotostreifen, hier siehst Du alle Fotos in Deinem Katalog bzw. von Deinem ausgewählten Ordner. Du musst wissen Lightroom arbeitet mit Katalogen. Ein Katalog funktioniert genauso wie Du einen Katalog in Papierform kennst. Du siehst alles, was die Firma zu verkaufen hat. Es sind Fotos von Produkten, eine Referenz sozusagen mit Bestellnummern, aber nicht die Produkte selbst. Kurz gesagt, genauso funktioniert auch der Katalog in Lightroom. 

Auf der rechten Seite findest Du noch eine Seitenleiste u.a. mit vielen Informationen zum Bild, u. a. den sogenannten Metadaten

Wenn ich ein Bild ausgewählt habe, gehe ich zum nächsten Modul: Entwickeln.

Entwicklermodul in Lightroom Classic

Jetzt sehe ich das ausgewählte Foto in groß, das ich bearbeiten möchte. Links siehe ich jetzt Presets, die mir beim Bearbeiten helfen. Einige Presets sind schon bei Lightroom dabei, was Du hier siehst, sind ganz viele Presets von mir, die Du auch in meinem Kurs dazu bekommst. Hier findest Du auch das Protokoll, hier siehst Du Deine letzten Bearbeitungsschritte. Unten siehst Du weiterhin den Fotostreifen und rechts gibt es jetzt verschiedene Bearbeitungswerkzeuge, die sehen wir uns später an. 

Das war jetzt eine schnelle Übersicht, ergänzend sei noch zu sagen: Du kannst in Lightroom sehr viel individuell anpassen, z. B. kannst Du den Filmstreifen größer ziehen oder auch kleiner, je nach Deinem Geschmack. Du kannst den Filmstreifen auch ganz ausblenden, damit Du mehr vom Bild siehst. Du kannst auch die obere Leiste ausblenden, wenn Du möchtest. Die Seitenleiste ausblenden hab ich schon gezeigt, mit der Taste TAB kannst Du aber auch einfach beide gleichzeitig ausblenden und wieder einblenden. Mit Shift-TAB blendest Du die Seitenleiste und oben/unten aus.

Den Ansichtsmodus änderst Du mit Shift-F. Oder, wenn Du das Bild im Vollbild sehen möchtest, drückst Du nur die Taste F. Neben dem Vollbildmodus kannst Du auch das Licht ausschalten, mit der Taste L. Das ist ganz praktisch, um das Bild auf Dich wirken zu lassen. Natürlich gibt es noch viel mehr, aber als Schnelldurchlauf sollte das erstmal reichen, deswegen kommen wir zu Punkt 3.

3. Fotos importieren

Für den Import müssen wir wieder ins Bibliotheksmodul gehen und hier klicken wir auf Importieren unten links. Jetzt öffnet sich das Importfenster. Es gibt noch mehr Wege Fotos zu importieren, zeige ich in meinem Kurs, ich mache das z. B. etwas anders, aber machen wir es zuerst so, wie es von Adobe gedacht ist. 

Importfenster in Lightroom Classic

Als Erstes wähle ich meine Quelle aus (links), also wo sind die Fotos, die ich importieren möchte. Hier habe ich einmal die Festplatte in meinem Rechner und darunter habe ich eine SD-Karte die ich in den Rechner gesteckt habe, so läuft ja normalerweise der Import, von SD-Karte auf die Festplatte.

In der Mitte wählst Du die Fotos, die Du importieren möchtest und Du kannst Videodateien vom Import ausschließen, damit Deine Fotosammlung auch nur aus Fotos besteht. 

Als Nächstes müssen wir entscheiden, was mit den Fotos passieren soll: Als DNG kopieren, Kopie, Verschieben oder Hinzufügen. Wenn die Fotos auf einer SD-Karte sind, wollen wir sie normalerweise auf die Festplatte kopieren. Du könntest sie auch verschieben, dann sind sie automatisch auf der SD-Karte gelöscht, würde ich aber eher nicht empfehlen. (Kartenfehlerrisiko)

Wenn die Fotos da bleiben sollen, wo sie sind, z. B. auf einer externen Festplatte oder auch auf der internen könntest Du auch hinzufügen wählen, dann bleiben die Fotos wo sie sind, sie werden aber in den Lightroom Katalog aufgenommen. 

Und dann gibt es noch als DNG kopieren. Normalerweise hat jeder Hersteller ja sein eigenes RAW Format, bei Sony ist die Dateiendung .ARW, bei Canon .CR3 usw. Ich kopiere gerne die Original RAW Datei, DNG ist ein offenes RAW Format direkt von Adobe. Das kann manchmal sein, dass Adobe damit effizienter arbeiten kann, generell sind die Unterschiede aber eher gering, ist also Geschmackssache, was Du hier wählst. Vielleicht merkst Du aber das Dein Rechner irgendwie nicht gut mit Deinen RAW Dateien arbeitet, hängt von der Kamera und dem RAW Format ab, dann kannst Du ja mal parallel DNG ausprobieren. Und wenn es dann besser und schneller funktioniert, lohnt vielleicht ein Wechsel. Der Import dauert dann allerdings länger, weil jede Datei ja erst konvertiert werden muss. Ich behalte jedenfalls lieber das Original, deswegen bleibe ich bei Kopieren.

 Auf der rechten Seite kannst Du jetzt bei Bedarf eine Smart-Vorschau erstellen. Was heißt das? Denk daran, in Deinem Katalog sind ja nicht die Originalfotos, die sind ja auf Deiner Festplatte, evtl. auch auf einer externen Festplatte. Um trotzdem alle Fotos immer im Katalog sehen zu können, werden kleine Vorschaubilder für den Katalog erstellt. Die Standardeinstellung genügt normalerweise, aber stell Dir vor, Du hast die Original RAW Dateien auf einer externen Festplatte und Du möchtest unterwegs z. B. im Flugzeug dennoch Deine Fotos am Laptop bearbeiten, obwohl die Originalfotos, also die externe Festplatte gar nicht angeschlossen ist. Dafür ist das praktisch, aber für jetzt bleiben wir bei der Standardvorschau. Bilder kannst Du dann jedoch nur bearbeiten, wenn Lightroom direkt Zugriff auf die Originaldateien hat. 

Hier könntest Du jetzt noch Stichwörter hinzufügen usw. und darunter wählst Du das Ziel aus, also wohin Du die Fotos importieren willst. Manche sortieren gerne nach Jahreszahl, ich sortiere gerne nach Motiv.

Also kurz gesagt: 1. Fotos auswählen, 2. was willst Du mit den Fotos machen, z. B. Kopieren? 3. Brauchst Du eine Smart-Vorschau? 4. In welchen Ordner sollen sie importiert werden und dann drückst Du auf Importieren

4. Organisieren und bewerten

Wofür Lightroom sehr beliebt ist, ist die ganze Bildverwaltung. Du bearbeitest Deine Bilder also nicht nur, sondern kannst sie in Ordner sortieren, in Sammlungen oder Smarten Sammlungen packen. Dann kannst Du, Sterne vergeben, mit Flagge markieren und auch Bilder farblich markieren. Wenn Du das richtig machst, schaffst Du es auch bei Tausenden und Abertausenden von Fotos den Überblick nicht zu verlieren. 

Organisieren und Bewerten in Lightroom

Schauen wir uns mal die Sternebewertung an. Wenn ich neue Fotos importiert habe und die das erste Mal durchgehe, bewerte ich die Fotos gleich. Also wie gut finde ich das Foto. Das kann ich machen, in dem ich einfach direkt eine Zahl drücke. 3 für 3 Sterne, 5 für 5 Sterne und wenn ich das Bild doch doof finde, drücke ich 0 und es hat wieder keinen Stern.

Welche Bedeutung genau welcher Stern hat, kannst Du natürlich selbst entscheiden. Ich sage Dir mal mein System. 1-2 Sterne heißt, ich will es aus irgendwelchen Gründen behalten, aber eigentlich ist es nicht gut genug das ich Lust habe, es zu bearbeiten. 4-5 Sterne sind meine Top-Bilder. In der

Neben der Sternebewertung kann ich auch sogenannte Flags setzten. Also Flaggen. Das geht mit den Shortcuts P für Pick, also auswählen, U für Unpick, also Flagge wieder entfernen oder X um ein Foto abzuwählen. Und die schlechten mit dem X kannst Du später recht einfach löschen. 

Die farbliche Markierung nutze ich für Serien. Hier hab ich z. B. ein HDR-Panorama, das ist schon fertig zusammengerechnet, zeige ich natürlich im Kurs. Das gefällt mir ganz gut, deswegen hat es 4 Sterne. Bei HDR oder bei Panoramen hast Du ja oft recht viele Bilder, die zusammen gehören. Damit ich den Überblick nicht verliere, markiere ich sie einfach farblich. So sehe ich sofort, das ist das fertige Bild, aber die anderen will ich auch behalten, die gehören dazu, muss ich mir aber nicht einzeln ansehen. 

Wenn ich die farblich markieren möchte, wähle ich mehrere Bilder aus. Die Tasten 1-5 sind ja die Sterne, direkt danach kommen die Farben. 6 für rot, 7 für gelb, 8 für grün und 9 für blau. Möchte ich die Farbe wieder entfernen, drücke ich die gleiche Farbe nochmal. Ich drücke 9, dann ist die Farbmarkierung wieder aufgehoben. Sehr praktisch, oder? 

Schauen wir uns jetzt mal die Sammlungen an. Manchmal möchtest Du Bilder zusammenfassen, die in unterschiedlichen Ordnern liegen. Vielleicht möchtest Du ein Fotobuch erstellen, dann macht es Sinn die vorher in einer Sammlung zu sammeln. Das Fotobuch soll z. b. von Japan sein, ich hab mehrere Unterordner und einer Menge Fotos. Ich möchte jetzt aber nur die besten Fotos aus Japan in eine Sammlung packen. Wie geht das? Dafür müssen wir zu Punkt 5. 

5. Fotos filtern

Filtern in Lightroom z. b. nach Sternen auf der Filterleiste über dem Filmstreifen

Unten über Deinem Filmstreifen hast Du die Möglichkeit zu filtern. Ich möchte von dem Ordner Japan, inklusive aller Unterordner alle Fotos sehen, denen ich 4 oder 5 Sterne gegeben habe. Dann drücke ich auf 4 Sterne. Und er zeigt alles ab 4 Sternen. Das sind also meine besten Fotos aus Japan. Möchte ich die in einer Sammlung haben, markiere ich zuerst alle Fotos, einfach CMD-A/STRG-A für alle. Dann tippe ich bei Sammlung auf das Plus und Sammlung erstellen.  Jetzt kann ich das z. B. “Best of Japan” oder “Japan Fotobuch” nennen, erstellen und ich habe meine eigene Sammlung. Die Bilder werden nicht kopiert, es ist nur eine Referenz zu Deinen Bildern in den entsprechenden Ordnern. Du kannst auch Smarte Sammlungen erstellen, wo Bilder automatisch drin landen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen.

Jetzt gibt es noch viel mehr Möglichkeiten zu filtern, schau mal oben ist der Bibliotheksfilter und dort kannst Du z. B. nach Metadaten sortieren. Nach Jahren oder Monaten, nach Kameras, nach Objektiven usw. Ich kann z. B. sagen, ich will alle Fotos sehen von Madeira, die ich mit der Sony 7IV geschossen habe und dem Makroobjektiv. Dann seh ich auch nur die Fotos.

6. Grundlegende Bearbeitung

Schauen wir uns jetzt mal ein wenig die Bearbeitung an. Dafür wähle ich ein Bild aus und Taste-D für Englisch Develop, Du kannst natürlich auch oben auf Entwickeln drücken. Das Bild habe ich schon bearbeitet, ich will das jetzt neu bearbeiten, deswegen klicke ich auf Zurücksetzten. Wenn Du ein bereits bearbeitetes Bild aber ein 2. Mal bearbeiten willst, kannst Du auch eine virtuelle Kopie erstellen, mit Rechtsklick, noch viel praktischer sind aber die Schnappschüsse, erkläre ich genau im Kurs, hier bleiben wir jetzt bei den Basics. 

Lightroom Classic: Grundlagen der Bearbeitung

Rechts habe ich jetzt super viele Bearbeitungsmöglichkeiten. Ich fange immer oben an mit den Grundeinstellungen und dann je nach Bild kann ich mich um die Farbe kümmern usw. Sehr komplex, wir bleiben heute bei den Grundeinstellungen. Ich bearbeite zuerst das Bild gesamt und danach kann ich über Masken nur Teile vom Bild bearbeiten. 

Jetzt kommen wir mal zum ersten Slider oder auf Deutsch sagt man dazu auch Schieberegler (Kurz: Regler). Das ist die Farbtemperatur, und zwar genau in Kelvin. Hier stellst Du ein, wie warm oder kühl das Bild werden soll.

Im Bereich Tonwert ändern wir die Belichtung gesamt oder teilweise vom Bild. Was der Regler ändert, siehst du, auch wenn Du mit der Maus draufgehst, dann wird im Histogram oben angezeigt, welchen Bereich Du änderst. Das Histogramm zeigt die Helligkeitsverteilung an in Deinem Bild. Rechts sind die hellen Bereiche und links die dunklen. 

Mit Belichtung kann ich das ganze Bild aufhellen oder abdunkeln. Will ich z. B. die Person gut erkennen, das bin übrigens ich auf Madeira, oder will ich den Himmel gut erkennen? Du siehst, krassen Sonnenuntergang hatte ich da. Und ich kann hier entscheiden und Prioritäten setzen, was mir wichtiger ist im Bild. 

Mit Lichter beeinflusse ich ausschließlich die ganz hellen Bereiche. Du siehst, weil ich die Belichtung etwas hochgezogen habe, erkennt man im Himmel nichts mehr, man sagt auch, der Himmel ist ausgebrannt. Mit Lichter kann ich das wieder zurückholen. Ganz wichtig, nur weil ich Struktur im Himmel haben kann, heißt das nicht, dass ich das immer haben muss. Wenn der Himmel spannend aussieht, wie hier, hole ich die Lichter runter. Wenn der Himmel langweilig wäre, hätte ich ihn vielleicht so gelassen. 

Das Gleiche gilt für die Tiefen, das sind die dunklen Bereiche im Bild. Ich ziehe es hoch, wenn es dem Bild guttut. Ich finde, bei dem Bild geht beides. Ich kann es dunkel lassen, wenn ich die Tiefen etwas hochziehe wirken die Steine etwas besser. 

Als Nächstes kann ich das Bild kontrastreicher machen. Kontrastreicher wird ein Bild, wenn die dunklen Töne schwärzer werden und die hellen Töne heller. Das kann ich entweder über den Konttrastregler allgemein einstellen oder über die Regler Weiß und Schwarz separat. 

Du siehst in diesem Bild ist weiß weiß, aber schwarz gibt es nicht so richtig, deswegen wirkt es nicht so kontrastreich. Das sieht man auch hier oben im Histogramm. Ziehe ich schwarz etwas runter, dann siehst Du, dass das Histogramm jetzt links anstößt und das Bild wirkt kontrastreicher. 

Wenn ich den Regler jetzt doch nicht nehmen will, ich will ihn zurück auf 0 setzten, einfach Doppelklick und er springt wieder auf 0. 

Jetzt kann ich mir mit der Taste J die überbelichteten und unterbelichten Bereiche im Bild ansehen. Rot ist alles, was weiß ist, hier ist keine Farbe und keine Struktur mehr und blau ist alles, was schwarz ist. Das ist nur eine Kontrolle für Dich, das heißt nicht, dass es gut oder schlecht ist. Ich finde es im hellen Bereich zum Beispiel gut, im dunklen Bereich nicht. 

Im Bereich Präsens kann ich ebenfalls den Kontrast erhöhen, aber anders als der Regler oben. Es betont eher bestimmte Bereiche im Bild. Erhöhe ich Struktur sehe ich hier vor allem bei kleinen Details wie den Steinen mehr Kontrast, das betont die Steine. Es erhöht also den Mikrokontrast.

Mit Klarheit wird das Bild ebenfalls kontrastreicher, aber sehr speziell. Und Achtung, gerade der Klarheitsregler ist bei vielen am Anfang sehr beliebt. Aber übertreib es damit nicht. Wenn Du nach ein paar Jahren auf Deine Bilder zurückblickst, wirst Du immer sofort sehen, wenn Du Klarheit bis zum Anschlag aufgedreht hast. 

So, was hab ich jetzt alles bearbeitet? Mit Shift-V kann ich jetzt sehen, wie das Bild vorher aussah. Ich kann also jederzeit kontrollieren, ob mir meine Bearbeitung so gefällt oder nicht.

7. Masken

Kommen wir zu den Maskierungen. Das ist der Punkt oben rechts unter dem Histogramm. Auch die Maskierungsmöglichkeiten sind heute in Lightroom super umfangreich und werden durch KI ständig verbessert und erweitert. Eine Maske bedeutet, dass nur dieser Bereich bearbeitet wird und nicht das ganze Bild. Du siehst z. B. hier hat Lightroom mich erkannt bzw. eine Person, selbst von hinten. Gehe ich mit der Maus drüber, dann siehst Du die rote Markierung. Das ist die Maske. Wenn ich jetzt draufklicke, wird eine Maske erstellt, bzw. noch nicht ganz, es fragt mich erstmal was von der Person ich maskieren möchte. 

Masken in Lightroom, von der Motiverkennung bis zu Linearen und Radialmasken

Standard ist die gesamte Person, ich kann aber auch nur Teile bearbeiten. z. B. nur die Haut retuschieren, zeige ich im Kurs, hab ich auch Presets zu. Nur die Kleidung bearbeiten geht auch. Ich bleibe jetzt mal bei gesamte Person und Maske erstellen.

Jetzt zeigt er Maske1, das ist meine erstellte Maske. Mit den Reglern bearbeite ich jetzt nur die Maske. Durch klick auf das Plus kann ich noch eine Maske erstellen, z. B. “Himmel auswählen” und auch den separat bearbeiten.

Ich kann noch sehr viel mehr maskieren, gerade der Bereich der Masken ist wichtig in der Bildbearbeitung um Bereich zu betonen bzw. abzudunkeln. Das ist ein umfangreicher, aber auch sehr wichtiger Bereich, wo ich im Kurs natürlich ausführlich drauf eingehe. Aber hier ganz kurz: Mit einem linearen Verlauf kann ich z. B. sehr schnell und sehr einfach den Vordergrund abdunkeln. 

Ich kann mit einem Radialverlauf die Wirkung der Sonne verstärken. Bei dem Bild ist die Sonne wunderbar, aber Du kennst es bestimmt, manchmal ist der Sonnenuntergang eher langweilig und um ein bisschen Pepp reinzubringen, könnte man das verstärken, das mache ich am liebsten mit einem Radialverlauf.

Auch zur Sonne hab ich da schon was vorbereitet, in meinen Presets findest Du auch Masken, um die Sonne aufzupeppen. Preset bedeutet das Du diverse Einstellungen, die Du vornimmst und gerne bei mehreren Bildern anwenden möchtest einfach speicherst. Egal ob einfach nur die Regler oder eben auch Masken

In meinen Presets findest Du u. a. eine Sonnenlichtmaske, die hellt den Bereich auf, vor allem erzeugt sie in dem Bereich wärme, das ziehe ich auf meine Sonne. Der Effekt ist noch viel zu stark, kann ich aber entsprechend anpassen über den Stärkeregler.

Bei diesem Bild ist die Sonne schon richtig, richtig schön, aber mit einer Extra-Maske kannst Du trotzdem noch bisschen pushen. Aber vor allem bei Bildern wo die Sonne eben nicht so ist, wie Du es in Erinnerung hast, hilft so eine Sonnenlichtmaske enorm. So eine Maske kannst Du Dir selbst erstellen oder eben Du nutzt meine Masken, die ich für Dich vorgefertigt habe. Auch die sind wie gesagt in meinem Kurs dabei. 

8. Korrekturen

Weiter unten auf der rechten Seite findest Du die Objektivkorrektur. Du musst wissen, Objektive haben Fehler. Immer. Auch gute und teure Objektive. Sie können verzeichnen, vignettieren und Farbsäume zeigen etc. 

Wenn ich auf Profilkorrekturen aktivieren klicke, siehst Du, Lightroom kennt mein Objektiv und wendet automatisch eine eigene Korrektur an. Wenn Du also Architektur fotografierst oder auch bei einer Landschaft den Horizont erkennst, dann ist das wichtig.

Die Randabdunklung, also Vignettierung, fällt manchmal stärker und manchmal weniger ins Gewicht. Bei einigen Motiven passt die Randabdunklung sogar perfekt zum Motiv.  

Objektivkorrekturen in Lightroom Classic: Hier sichtbar die chromatischen Aberrationen bei starker Vergrößerung

Chromatische Aberrationen sind Farbsäume, die man manchmal an Kanten sieht, je nach Motiv und Objektiv, das Du verwendest, fallen die unterschiedlich stark auf. Oft allerdings erst, wenn Du sehr weit hineinzoomst. Normalerweise wollen wir die auch automatisch entfernen lassen, also einfach klicken, hat normalerweise keine Nachteile. 

Wenn Dein Objektiv nicht automatisch erkannt wird, dann kannst Du auch selbst das Objektiv auswählen. Marke, Modell usw. Und wenn Lightroom Dein Objektiv nicht gelistet hat, könntest Du es auch manuell einstellen. Verzerrungen, Farbsäume und Randabdunklung. 

9. Bearbeiten in …

Lightroom ist für sehr viele der Start der Bearbeitung, aber nicht unbedingt das Ende. Ich nutze Lightroom für die Verwaltung meiner RAW Bilder, ich nutze Lightroom für einen Großteil meiner Bearbeitung und oft ist das Bild dann auch schon fertig. Aber manchmal möchte ich noch mehr, was in Lightroom nicht möglich ist. 

Rechtsklick, Bearbeiten in Photoshop und Du schickst das Foto direkt an Photoshop weiter.

Um das Bild jetzt an ein anderes Programm weiterzugeben, klicke ich direkt im Bild Rechtsklick und dann auf: “Bearbeiten in“. Ich habe das Adobe Foto Abo, deswegen ist hier auch schon Photoshop ganz oben, es funktioniert aber natürlich auch Radiant Photo* oder Luminar* etc. 

10. Exportieren

Zu guter Letzt müssen wir unser bearbeitetes Foto speichern. Das, was Du in Lightroom siehst, ist die Lightroom Bearbeitung von dem RAW Bild. Das RAW Bild selbst ist nicht bearbeitet. Möchtest Du also das fertige Bild irgendwo anders anzeigen lassen, ob nun im Druck oder im Internet posten, musst Du es vorher exportieren.

Ich mag ja Shortcuts, ist am Anfang aber nicht leicht zu merken, deswegen gehst Du in die Bibliothek und unten links auf Exportieren oder mach es wie ich, mit CMD-Shift-E am Mac oder STRG-Shift-E am PC und es öffnet sich das Exportfenster.

Lightroom Exportfenster: Mac: Shift-Command-E, Windows: Strg-Shift-E

Dieses Fenster ist am Anfang sehr verwirrend, Du willst ja einfach nur speichern, richtig? Warum gibt es so viele Möglichkeiten? Bei mir gehts normalerweise sehr schnell, ich klicke einfach links, Export in JPG in sehr guter Qualität oder wenn ich das Bild noch weiterbearbeiten möchte, Export als TIFF. Du kannst nämlich auch beim Export Presets anlegen, Lightroom exportiert dann 1 Bild oder auch gleich 100 Bilder nach Deinen Vorgaben. Sehr praktisch. 

Aber was kannst Du hier einstellen? Wohin möchte ich exportieren, natürlich auf die Festplatte. In welchen Ordner möchte ich exportieren? Bei Einzelbildern passt oft der Schreibtisch und ich sortiere sie selbst weg. 

Wie möchte ich die Datei benennen? Soll sie so heißen wie vorher oder anders? Wählst Du benutzerdefinierter Name, kannst Du selbst einen Namen ausdenken, z. B. Madeira-selfie-Sonnenuntergang-1 oder so ähnlich. 

Was ich gerne nehme, ist Benutzerdefiniert. Dann hängt der bei mir ein “lr” hinten dran. Dann weiß ich immer, das Bild hatte ich in Lightroom bearbeitet. Früher hatte ich nur ein “b” hinten für bearbeitet, heute nutze ich mehrere Programme und ich will wissen in welchem Programm ich das bearbeitet habe. 

Wie geht das? Du gehst auf Bearbeiten und kannst dann hinter Dateiname ein “lr” setzten oder was auch immer Du gerne magst. Du kannst auch ein Datum oder Jahresangabe nehme etc. 

Gehen wir weiter zur Dateieinstellung. Ganz wichtig, der Standard heute ist nach wie vor JPG. Qualität setzte ich auf 90 und Farbraum muss auf sRGB. sRGB ist der Standard. Der größte Farbraum ist ProPhoto RGB, da neigen einige dazu den zu nehmen. Größer ist besser, oder? Nee, gibt nur Probleme, wenn man den Farbraum nicht verstanden hat. Jetzt könnte ich wieder auf meinen Kurs verweisen… Ich spare mir das mal. 😉

Jetzt könntest Du hier noch die Größe angeben, das macht Sinn, wenn Du die Fotos fürs Web exportieren möchtest oder für Social Media oder so. Normalerweise möchte ich die hohe Auflösung behalten, also lasse ich das so. 

Exportieren klicken und fertig!

Das wars! Das waren die 10 Schritte, die Dich hoffentlich in Lightroom richtig vorangebracht haben. Im Text ist das oft schwer rüberzubringen, ich hoffe, Du hast Dir auch mein Youtube-Video angesehen. Das ist noch einmal etwas ausführlicher.

Und wenn Du jetzt sagst, Stephan, das hast Du so super erklärt, mehr davon, dann schau Dir meinen Masterclass zu Lightroom Classic an. Wir gehen richtig in die Tiefe, statt 35 Min. Schnelldurchlauf, gibt es über 9 Stunden intensiven Lightroom Kurs, 100 tolle Presets sind dabei, die erkläre ich Dir auch und wir machen auch eigene Presets. Dann gibts noch einen Crashkurs in Photoshop. Ist ebenfalls dabei. 

Neben dem Lightroom Kurs habe ich übrigens auch Kamerakurse.

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